Portrait & Chronik
Unsere Chronik berichtet über die historische Entwicklung der Korporation.
Die heutigen Korporationsgemeinden des Kanton Zug entstanden 1848 durch die Aufteilung der Einheitsgemeinde in Korporations- und Politgemeinden. Wir erklären, wie es dazu kam und wie sich die Korporation Hünenberg seither weiterentwickelt hat.
Der Loskauf
Im Jahr 1414 kauften sich die Bauern von den verarmten Rittern Land und Rechte in Hünenberg. Im Verhältnis zu ihrer Einzahlung durften sie Holz und Feld mitbenutzen. Zwei Jahre später wurden nochmals 50 weitere Genossen an diesem historischen Freikauf beteiligt.
Vertrag mit Zug
1416 beschlossen die Genossen bei einer Versammlung auf der Wart, sich unter den Schutz der Stadt Zug zu stellen. Die Zuger schenkten ihnen dabei das Bürgerrecht der Stadt Zug. Diese Verbindung wurde im Januar 1416 in einem Brief besiegelt.
Das Hünenberger Gesetzbuch
Regiert wurde Hünenberg nach einem eigenen Gesetz, das auf der alten, erkauften Freiheit und Gerechtigkeit beruhte. Die Rechte und Pflichten waren zum Teil detailliert geregelt und in einem Buch festgehalten.
Streit zwischen Hünenbergern
Zu dieser Zeit gab es in Hünenberg vor allem Eichenwälder und das Sammeln der Eicheln war ein lohnendes Geschäft. Die Verteidigung dieser Einnahmen und die Nutzung der Wälder führte immer wieder zu Konflikten, vor allem zwischen den oberen und den unteren Hünenbergern. Für die Schlichtung mussten sie den Rat von Zug anfordern.
Verlust an Selbstständigkeit
1495 hat man sich geeinigt, dass jemand, der vom Hünenberger Gericht abgeurteilt wurde und sich darüber zu beschweren habe, innert 14 Tagen an das Gericht der Stadt Zug zu appellieren habe. Die Hünenberger gaben damit einen Teil der Souveränität ab. Dafür brachten die Einschränkungen den Genossen und Beisassen einen besseren Rechtsschutz.
Sechs-Punkte-Brief
Im Jahre 1644 versuchte die Stadt Zug, ihre Vogteien zu vereinheitlichen und zentraler zu verwalten. So erliess die Stadt in diesem Jahr den sogenannten Sechs-Punkte-Brief. Dies schränkte die Hünenberger Eigenständigkeit erneut ein.
Politische Gemeinde
1798 wurden die Gemeinden nach Kirchen aufgeteilt. Cham und Hünenberg bildeten zusammen eine politische Gemeinde. Am 2. Mai 1799 wurde Hünenberg eine eigene, selbstständige Gemeinde.
Der Streit hat ein Ende
Der Genossen- und Beisassenstreit um die damaligen Besitzungen wurde beigelegt. Die neue Körperschaft nennt sich seither Korporation.
Neue Bundesverfassung
Die Geburtsstunde der heutigen Korporation: Hünenberg stimmte der neuen Bundesverfassung zu und trennte die Korporationsverwaltung vom politischen Gemeindehaushalt. Der erste Verwaltungsrat wurde gewählt.
Neue Kantonsverfassung
Die Güter wurden weiter aufgeteilt. Die Bürgergemeinde Hünenberg und die Einwohnergemeinde Hünenberg entstanden.
Korporation heute
Die Korporation Hünenberg ist eine Genossenschaft und eine Gemeinde im Sinne des Gemeindegesetzes. Sie bewirtschaftet das Korporationsgut nach unternehmerischen Grundsätzen, ist parteipolitisch unabhängig und erhebt keine Steuern. Unsere Geschäftsbereiche umfassen:
- die Vermietung von Wohnungen, des Restaurants Wart sowie des Bauernhofes Fildern
- die Bewirtschaftung des eigenen Waldes
- die Verpachtung von Landwirtschaftsland
Die Korporation Hünenberg hat zur Entstehung der BiEAG einen grossen Beitrag geleistet.
Die BiEAG produziert und verkauft mit einheimischen Ressourcen (Biomasse wie Holz, Gülle, Mist, Grüngut und gewerbliche Nahrungsmittelabfälle) Wärme und Elektrizität.